Respektvolles Miteinander beim Begegnungsabend in Dissener Realschule

Dissen. Auf große Resonanz stieß der Begegnungsabend der Kulturen und Religionen in der Aula der Dissener Realschule.

Stühle wurden nachgestellt, der Büffettisch für die vielen, mitgebrachten Delikatessen eilig verlängert: „Ich freue mich, dass so viele Menschen zusammengekommen sind“, sprach Bürgermeister Hartmut Nümann dem Vorbereitungskreis aus dem Herzen. Dissener mit unterschiedlichen Wurzeln, Religionen und kulturellen Traditionen folgten der Einladung in die Aula und setzten damit zugleich ein Zeichen für ein respektvolles Miteinander.

„Wir möchten einen Beitrag leisten zur Gemeinschaft in unserer Gesellschaft“, erklärte Pastorin Susanne Holsing, die gemeinsam mit Lisa Borghaus durch den Abend führte. Sich gegenseitig kennenzulernen, zusammen zu feiern und zu genießen, ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Und an Gesprächsstoff fehlte es nicht. Denn vor dem Gang an das von den Besuchern selbst mit kulinarischer Vielfalt bestückte Büffet wagten sich sechs Dissener unterschiedlicher Religionen und Nationalitäten auf das Podium.

Navaratri und Roter Mittwoch

Den interessiert lauschenden Zuhörern gaben sie Einblick in ihr wichtigstes Fest. Für Vijitha Nandasiri und Dianiya Uthayakuma aus Sri Lanka ist das Navaratri – zu deutsch: Neun Nächte. Und ebenso lang dauert das Fest, mit dem im Hinduismus zum Winteranfang die Göttinnen Durga, Lakshmi und Sarasvati verehrt werden. Bunte Eier gibt es nicht nur zum christlichen Osterfest, erfuhren die Besucher unterdessen von Magida Hassan Saaid. Auch beim „Roten Mittwoch“ der Jesiden hat das Bemalen der Eier Tradition.

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Die Frauen stecken sich Blüten ins Haar. Und auch die Häuser werden mit Blumen geschmückt, um jenen Tag zu feiern, an dem Gott dem Engel Melek Taus den Auftrag gab, die Erde zu erschaffen und für alle Lebewesen bewohnbar zu machen. Für Muslime wie Mehmet Özahim ist das Fastenbrechen zum Ende des Ramadans das wichtigste Fest im Jahr. Für viele Christen ist es – zumindest gefühlt – das Weihnachtsfest.

Fischschuppen und Krippenspiel

In Polen gehört dazu neben einem kunterbunten Weihnachtsbaum unter anderem ein Festessen mit zwölf verschiedenen, stets fleischlosen Gerichten – eines für jeden Apostel Jesu. „Und alle Gerichte müssen probiert werden“, erzählte Agnes Glappa. Ein zusätzliches Gedeck steht für einen unerwarteten Gast bereit. Und nach dem Essen kommt eine Fischschuppe oder Gräte ins Portemonnaie: „Das soll Glück bringen.“

Für Nele Spiering-Schomborg gehört zum Weihnachtsfest der Gottesdienst mit Krippenspiel in der St. Mauritius-Kirche. Gemeinsam essen, Geschenke austauschen, Gesellschaftsspiele spielen: „Weihnachten ist ein Tag, an dem man nah beieinander ist.“ Mit Unterstützung von Tänzerinnen in Trachten und Kostümen gab June Andino einen kunterbunten Einblick in die Feste auf den Philippinen. Musikalische Akzente setzte zu Beginn des Abends der Chor der Hauptschule.