Westfleisch spendet gut 9000 Euro an soziale Projekte in Dissen

Dissen. Das Geburtstagskind beschenkt seine Gäste. Zum 90-jährigen Firmenbestehen spendete die Genossenschaft Westfleisch an ihren Standorten an soziale Projekte. Auch in Dissen bedachte das Unternehmen fünf Gruppen mit einer Summe von 9220 Euro. Mehr als 150 Projekte hatten sich laut der Genossenschaft vorab für eine Förderung beworben.

In Dissen nutzte die Genossenschaft die Gelegenheit, um sich den Preisträgern vorzustellen und mit ihnen auszutauschen. Die ursprünglich angedachte Spendenübergabe geriet da zunächst in den Hintergrund: Nachfragen und Gespräche über die Fleisch verarbeitende Branche bestimmten das Treffen. Da ging es um die Arbeitsbedingungen und den Lohn von ausländischen Arbeitern, die Art der Tierhaltung und die Geschäftsphilosophie der Genossenschaft.

Auf die reinen Zahlen folgte dabei zunächst ein Raunen durch den Raum: 2000 Schlachtungen pro Woche am Standort in Bakum. „Oh Gott!“, entfuhr es Christa Kampmeyer von der Stadtbibliothek. Sie sprach damit aus, was auch die Gesichter der anderen Teilnehmer im Raum erkennen ließen. 60.000 Schlachtungen pro Woche in Erkenschwick. „Die Zahlen sind irre“, kommentierte Kampmeyers Kollegin Kerstin Baumann.

„Wir haben ein schweres Image“

„Wir haben ein schweres Image“, sagte darauf Heinrich Blick. Er ist Geschäftsführer bei Westcrown, dem Gemeinschaftsunternehmen von Westfleisch und Danish Crown. Er beschwichtigte, die Genossenschaft sei regional verwurzelt – vor allem in Westfalen. „Wir haben einen Tierschutz, den wir einzuhalten haben und den wir leben“, versicherte auch der Dissener Standortleiter Matthias Lüke. Westfleisch beschäftige etwa eigene Veterinäre, an jedem Standort Tierschutzbeauftragte und unterstütze die Landwirte bei Krankheiten in den Ställen. Zudem würden die eigenen Standorte vom Veterinäramt kontrolliert.

Werbung

„Um den Standort in Dissen weiterzuentwickeln, brauchen wir den Rückhalt der Bevölkerung“, bekräftigte Geschäftsführer Blick. Immerhin wolle Westfleisch vor Ort investieren, nach eigenen Angaben soll die derzeitige Lagerkapazität von 1200 Tonnen um 500 Tonnen erhöht werden. So diente die Jubiläumsfeier auch als Dialog zwischen der Dissener Bevölkerung und Westfleisch.

Positive Reaktionen

„Sie öffnen sich und geben einen Blick hinter die Kulissen“, lobte Volker Hörning vom Team Telgenkamp die Einladung. Hörnings Gruppe pflegt das gleichnamige Freizeitgelände in Dissen und erhielt dafür 2000 Euro. „Das ist ein legitimer wirtschaftlicher Bereich und es ist toll, dass sie uns unterstützen“, fand Kerstin Baumann. Die 500 Euro, die die Stadtbücherei erhielt, werden ihr zufolge für Kinderprojekte verwendet. 2000 Euro gab es für das Projekt „Mama lernt Deutsch“ des Kinder- und Familienzentrums Dissen (Kifaz), einem Sprachkurs für Frauen mit kostenloser Kinderbetreuung. Die 2720 Euro für die Real- und Gesamtschule Dissen werden laut Jan Wessels in ein Tutorenprojekt zur Jugendleiter-Ausbildung an der Realschule sowie zur Neugestaltung des Schulhofs der Gesamtschule verwendet. Die Stiftung Dissen freute sich über einen Scheck in Höhe von 2000 Euro.